Anspruchsvolle Datenrettung bei mobilen Geräten

Montag, 5. Januar 2015 von Michael Nuncic

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Wer hat das nicht bereits schon erlebt: Schnell mal eine neue App auf sein Smartphone oder Tablett installiert und nichts geht mehr. Das Handy oder das iPad bleibt während des Installationsvorgangs hängen und lässt sich im besten Fall wieder starten. Trotzdem sind viele Daten auf dem Gerät einfach verschwunden. Oder man war einmal kurz unvorsichtig und der teure Alleskönner fällt einfach auf den Boden oder gar ins Wasser. Was jetzt? Kann man seine sensiblen Daten, die auf dem Gerät gespeichert wurden, selber retten oder sollte man sich an einen Spezialisten wenden? Denn die mobilen Alleskönner weisen im Gegensatz zu „normalen“ Computern oder Laptops eine Besonderheit auf: Unterschiedliche Daten werden alle gemeinsam auf dem Gerät gespeichert und können bei auftretenden Problemen und bei einem Ausfall, wie beispielsweise nach einem App-Update, betroffen sein.

Wo werden Daten auf einem Smartphone normalerweise gespeichert?

Bei einem iOS-basierten Apple-Smartphone werden alle Daten ausnahmslos auf dem internen Speicher des Geräts abgelegt. Je nach Modell verfügt das iPhone über einen unterschiedlich großen NAND-Flash-Speicher. Alternativ können Daten auch zusätzlich über iTunes auf dem Computer gespeichert oder über iCloud in der Wolke abgelegt werden. Das gleiche gilt auch für die iPad-Tablet-Modelle von Apple. Android-basierte Smartphones dagegen bieten die Möglichkeit gleich drei verschiedene Datenspeicher zu nutzen: Neben dem internen Speicher – ebenfalls meistens ein NAND-Flash – verfügen viele Geräte über einen (micro-) SD-Karten Slot auf dem gespeichert werden kann. Als letzte Möglichkeit können auch verschiedene Daten – je nach vorhandener Größe des Speichers – auf die SIM-Karte des Telco-Anbieters abgelegt werden.

Welche Arten von Datenverlust auf einem Smartphone können auftreten?

Grundsätzlich muss man bei den auftretenden Schäden zwischen physischen und logischen Fehlern unterscheiden. Ein physischer Fehler bei einem Smartphone liegt beispielsweise dann vor, wenn der Flash-Speicherchip oder der verwendete Controller auf der internen Leiterplatine durch einen Sturz ausgefallen ist und sich jetzt das Gerät nicht mehr nutzen lässt. Oder die verwendeten Speicherchips sind produktionsbedingt von geringer Qualität, haben Aussetzer und speichern nicht mehr richtig oder sind teilweise bereits defekt. Ein logischer Fehler dagegen sind beispielsweise fehlende oder falsche Dateistrukturen oder – verknüpfungen, korrupte Dateien und Dateiformate sowie fehlerhafte Speicherplatzbelegungen. Kurzum alle Fehler, die dazu führen, dass entweder Dateien nicht mehr vom System angezeigt oder erfasst werden, aber trotzdem noch auf dem Speicher vorhanden sind.

Bei allen diesen Fällen ist in der Regel guter Rat teuer und in den meisten Fällen kommt man auch nicht um einen spezialisierten Datenrettungsdienstleister herum. Es gibt aber auch Fälle, bei denen Smartphone-Besitzer ihre Daten selbst retten können und zwar nur dann, wenn das Handy oder seine Daten – egal ob Android oder Apple iPhone – weder physikalisch noch logisch defekt sind, sondern „nur“ Daten gelöscht wurden oder ein Datencrash beispielweise bei einer fehlerhaften App-Installation auftrat.

Wie kann sich der Smartphone-Nutzer selbst helfen?

In einigen Fällen können sich Smartphone-Besitzer, die einen Datenverlust erlitten haben, selbst helfen. Um den internen Speicher eines Android-basierten Smartphones auszulesen gibt es ebenfalls einige Softwarelösungen auf dem Markt, mit denen man das gespeicherte Material meistens über USB-Kabel auf seinen Computer zieht. Wurden infolge eines Absturz oder eines Installationsabbruchs Daten auf dem internen Speicher gelöscht, kommt es darauf an, ob dieser als Wechsel-Festplatte am PC oder Mac erkannt wird, oder nicht.

Schwieriger Zugriff auf internen Apple iPhone-Speicher

Für Apple-Besitzer stehen folgende Möglichkeiten nicht zur Verfügung: SIM-Karten und micro-SD-Speicher auslesen scheiden komplett aus, da iPhones diese Speicherorte nicht unterstützen und nur der interne Speicher genutzt wird. Auf den internen Speicher eines iPhone zuzugreifen ist für die meisten Anwender schwierig. Zwar gibt es die Möglichkeit, bei älteren iPhones bis zur Version 4 das Gerät in den Wartungsmodus zu schalten, über den man auf den internen Speicher zugreifen, ihn über spezielle Software auslesen und gelöschte Daten wiederherstellen kann. Für alle neueren Geräte ab dem iPhone 4s ist dieser Weg nicht mehr möglich und Datenrettungen können nur noch professionelle Dienstleister, die über spezielle, nicht im Handel erhältliche, Werkzeuge verfügen, durchführen.

Datenrettung von mobilen Geräten beim Profi

Egal ob Hardware-Defekt oder Speicherausfall: In den meisten Fällen kann ein Betroffener sich nicht selbst helfen. Die Chance, dass man mit frei verfügbaren Software-Tools aus dem Internet Daten retten kann, sehen die Experten eher als gering an. Im Gegenteil kann der Einsatz eines solchen Werkzeugs eher noch dazu führen, dass gar keine Daten mehr zu retten sind, da manche Software quasi „am lebenden Objekt“ arbeiten und damit die Daten überschreiben und damit unrettbar zerstören.

Aus diesem Grund sollten Betroffene sich immer zuerst an einen professionellen Datenretter wenden. Nur Spezialisten, die sich bereits häufig und erfolgreich mit der Datenrettung von mobilen Geräten beschäftigt haben, können wirklich einschätzen, ob realistische Chancen bestehen wichtiges Material von Handy oder Tablet wiederzubeschaffen. Da die Apple-Geräte systembedingt etwas schwieriger anzusprechen sind, gilt es hier einen Anbieter zu wählen, der bereits viele Apple iPads oder iPhone-Daten wiederhergestellt hat und über die notwenige Expertise verfügt. Für Recoveries von Apple hat Ontrack erst im vergangen Jahr weitere Spezial-Werkzeuge entwickelt, mit denen die Spezialisten aus dem Labor das Apple-eigene Mobil-Betriebssystem reparieren und danach auf die Daten zugreifen können. Mit dieser Methode ist es möglich auch die neueren iPhones ab Version 4s erfolgreich wiederherzustellen, die normalerweise Hardware-verschlüsselt sind und deshalb normalerweise überhaupt nicht ansprechbar sind. Jetzt liegt die Erfolgsquote bei der Datenrettung von mobilen Apple-Geräten bei 60 Prozent und an weiteren Lösungen für Apple-Betriebssysteme arbeiten die Ingenieure der Forschungs- und Entwicklungsabteilung fieberhaft.

Ontrack Datenrettungsblog

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