Ihre Checkliste für eine gelungene Windows Server 2003 Migration

Donnerstag, 23. Juli 2015 von Michael Nuncic

RAID System

Nach 12 Jahren im aktiven Dienst, beendet Microsoft am 14. Juli 2015 endgültig seinen erweiterten Support für das Betriebssystem Server 2003. Nach diesem Datum liefert Microsoft überhaupt keine Sicherheits-Updates, Hotfixes oder sonstige Hilfe mehr!

Mit der Intention die Leistung und die Einfachheit von Windows XP in die Rechenzentren zu bringen, war Windows Server 2003 gegenüber seinem Vorgänger Server 2000 ein bedeutender Schritt nach vorn. Kaum verwunderlich, dass Server 2003 in vielen Unternehmen weltweit seinen Dienst tut. Aber der Rückzug der offiziellen Unterstützung durch Microsoft bedeutet, dass die Unternehmen gezwungen sind ihre Systeme eher früher als später zu aktualisieren. Tun sie das nicht, riskieren sie, dass ihre IT-Landschaft und ihre Daten Hackerangriffen oder möglichen Systemausfällen ausgesetzt sind.

Welche Punkte sollte man jetzt als Teil eines Migrationsplans auf jeden Fall beachten?

1. Wohin sollten Sie upgraden?

Wenn Ihr Unternehmen fest entschlossen ist, den Serverbetrieb weiterhin im eigenen Haus zu halten, wäre der offensichtlichste Upgrade-Pfad hin zu Server 2012 R2, Microsofts neuestem Server-Betriebssystem. Aber die Einführung und größere Verbreitung der Cloud-Technologien bedeutet, dass Ihr Unternehmen mehr Auswahl-Möglichkeit hat als jemals zuvor.

Ein Microsoft Office 365 Abonnement bietet Zugriff auf die wichtigsten Produktivitäts-Werkzeuge einer Firma, wie beispielsweise Exchange E-Mail, Skype für Unternehmen, Unified Communications und den OneDrive Datenspeicher-Platz und Tool, was in der Konsequenz in vielen Fällen den Betrieb und den Erhalt eines eigenen zentralen E-Mail/Daten-Servers unnötig macht. Dazu kommt, dass viele spezialisierte Business-Programme für Microsoft Azure oder Amazon Web Service entweder entwickelt werden oder bereits für die Plattformen zur Verfügung stehen.

Gleichzeitig müssen sie sorgfältig prüfen, welche Kosten eine notwendige Modernisierung der hauseigenen Server mit sich bringt oder ob nicht eine Cloud-basierte Alternative günstiger ist, besonders für kleinere Unternehmen.

2. Ist Ihre Infrastruktur bereit für ein Upgrade?

Ab dem Launch von Windows Server 2003 wurde die ältere 32Bit-Prozessortechnologien unterstützt. In der Folge wurde das System besonders bei denjenigen OEMs verwendet, die den Preis für ihre Server-Hardware gering halten wollten. Mit den neuen Versionen ändert sich das: Windows Server 2012 R2 beispielsweise unterstützt ausschließlich Hardware mit der neueren 64bit-Prozessor-Architektur, im wesentlich wegen den Performance-Verbesserungen und der weitergehenden Speicherunterstützung die das System bietet.

Das bedeutet, dass ihr Unternehmen die alten 32Bit-Server komplett ersetzen muss, weil es keinen unterstützten Upgrade-Weg für diese Hardware-Systeme mehr gibt. In so einem Fall sind die Upgrade-Kosten für den Ersatz von Windows Server 2003 natürlich deutlich höher zu veranschlagen, als wenn bereits 64Bit-Server-Systeme im Einsatz sind.

3. Haben Sie auch genug Geldmittel für das Upgrade eingeplant?

Wie bei jeder Aktualisierung entstehen beim Umstieg von Windows Server 2003 zu Beginn zusätzlich zu dem reinen Kaufpreis der Lizenz eine Reihe weiterer Kosten. Wie oben ausgeführt benötigen Sie unter Umständen Ersatz für ältere Hardware, die auf die Gesamtkosten aufschlagen.

Möglicherweise sind zusätzlich dazu auch einige Ihrer Geschäftsanwendungen nicht mit Windows Server 2012 oder der neueren 64Bit-Architektur kompatibel. Dies bedeutet weitere Upgrades, die zu den Gesamtkosten der Modernisierung der IT-Infrastruktur hinzukommen. Bei der Festlegung des Upgrade-Budgets vergessen Sie daher nicht, wichtige Software-Upgrades ebenfalls einzuplanen.

Und obwohl Windows Server 2012 Client-PCs mit Windows XP in einer Domäne unterstützen, sollten diese Desktop-PCs aufgrund einer besseren Bedienerfreundlichkeit (und höchster Sicherheit) ebenfalls auf Windows 7, Windows 8/8.1 oder auf das bald erhältliche Windows 10 aufgerüstet werden. Nicht nur ist Windows XP hoffnungslos veraltet, der Support für dieses Betriebssystem ist bereits im April 2014 ausgelaufen und damit zutiefst unsicher. Wenn Sie dieses System noch im Einsatz haben, sollten Sie dieses ebenfalls so schnell wie möglich ersetzen. Das kann darüber hinaus dazu führen, dass diese Hardware ebenfalls durch neue, Windows 8.1-zertifizierte, Geräte ersetzt werden muss.

4. Datenschutz und Migration

Der Upgrade- und Migrations-Prozess birgt ein hohes Maß an Risiken für Ihre Daten. Ein Systemausfall, ein Abbruch während der Upgrade-Installation oder eine unterbrochene Datenaustausch-Operation kann zu einem Verlust und zur Beschädigung wichtiger Unternehmensdaten führen.

Nicht nur müssen Sie ein vollständige Sicherung (Backup) vor dem Beginn eines Upgrades vornehmen, Sie sollten auch bereits zuvor die Wiederherstellungs-Mechanismen testen, um sicherzustellen, dass Sie in der Lage sind jederzeit die Daten so wiederherzustellen, dass der Geschäftsbetrieb gewährleistet ist. Darüber hinaus sollten Sie auch sicherstellen, dass Sie einen funktionierenden Backup-Plan für den Fall vorliegen haben, das eine Wiederherstellung von Daten fehlschlägt. Bei der Rettung einzelner E-Mails kann beispielsweise auch ein spezialisiertes granulares Backup-Tool wie Ontrack PowerControls für Exchange großartige Dienste leisten.

Sich die Zeit nehmen, um die Notfall-Datenwiederherstellungs-Regeln zu analysieren und zu dokumentieren, trägt später dazu bei, den Prozess zu beschleunigen, wenn dann tatsächlich etwas schief läuft.

Ausserdem zu beachten:

Kauf von Hardware und Software

Neben der Auswahl eines Systems, das Ihr gewähltes Server OS unterstützt, müssen Sie darauf achten, dass auch Ihre kommenden Daten-Bedürfnisse unterstützt werden und genug Platz in der Zukunft bieten. Idealerweise versucht man natürlich den neuen Server so lange am Laufen zu halten wie möglich und ein Maximum an Return on Investment (ROI) herauszuholen.

Definieren Sie dabei die konkreten Aufgaben für die der Server vorgesehen ist und suchen Sie professionelle Beratung durch Ihren System-Reseller, wenn Sie nicht wirklich sicher sind, was Sie genau benötigen.

Backup

Der erste praktische Schritt vor dem professionellen Einsatz – der das Potential hat, das System komplett aus den Angeln zu heben – ist, wenn Sie ein vollständiges Backup anlegen. Arbeiten Sie nicht produktiv auf dem Server bevor Sie ein funktionierendes Backup vorrätig haben.

Prüfen Sie das Backup

Prüfen Sie Ihr Backup doppelt und dreifach – es ist Ihre einzige Möglichkei,t wieder auf einen funktionieren Stand zurückzukehren, wenn irgendetwas schief läuft während der Migration auf eine neue Windows Server Version.

Aufsetzen eines neuen Servers

Gehen wir davon aus, dass das Windows Server 2012 R2 Server-Betriebssystem bereits auf dem neuen System installiert ist, verbinden Sie es mit Ihrem vorhandenen Server 2003 Netzwerk und schalten Sie ihn ein. Ansonsten müssen Sie zunächst die grundliegende Betriebssysteminstallation durchführen.

Weil noch keine Einstellungen auf dem neuen Server konfiguriert wurden, wird es zu keinen Störungen mit den bestehenden Netzwerk oder Domänen kommen.

Machen Sie sich mit den kommende Schritten vertraut

Es gibt eine Reihe von Schritten bei der manuellen Migration von einer existierenden Windows Server 2003 Version auf eine neuere. Sie sollten sich mit jeder einzelnen im Detail vertraut machen, bevor Sie fortfahren. Stellen Sie sicher, dass Sie verstehen worum es jeweils dabei geht und das sie über genügend Unterstützung verfügen bevor Sie mit der Migration fortfahren.

TechNet bietet viel Material um den Prozess zu beschreiben, aber die Kanadische IT Pro Connection hat eine noch kürzere Erläuterung der Windows Server 2012 R2 Migrationsschritte, die einen davor bewahrt sich durch Dutzende Seite der Microsoft Website zuarbeiten.

Entsorgen Sie Ihre alten Server sicher

Für die ersten Stunden oder Tage nachdem der neue Server an den Start gegangen ist, kann man sich überlegen, den alten Server trotzdem noch aktiv zu halten, falls Probleme auftauchen sollten. Wenn Sie allerdings sicher sind, dass alles prima läuft mit dem neuen Server, sollten Sie eine Entsorgung der alten Maschine in Auftrag geben, die in Übereinstimmung der EU-WEEE-Richtlinie über die Einhaltung von Umweltstandards durchgeführt wird und die bestätigt, dass alle Daten mit einer sicheren Datenlösch-Software oder einen Degausser vernichtet wurden und somit keine unbefugte Dritte an sensible Daten gelangen.

Ontrack Datenrettungsblog

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