Vor- und Nachteile der verschiedenen Windows Server Versionen

Dienstag, 14. Juli 2015 von Michael Nuncic

Nach 12 Jahren im aktiven Dienst hat Microsoft am 14. Juli seine Unterstützung für Windows Server 2003 eingestellt. Um Probleme mit Software-Kompatibilität, Sicherheit und allgemeiner Betriebssystemausfälle zu vermeiden, muss jedes Unternehmen, das noch auf diese Windows Server Version setzt, früher oder später auf eine neuere Ausgabe umsteigen und aktualisieren. Die Aufrechterhaltung des Status quo ist hierbei definitiv keine Option.

An dieser Stelle beleuchten wir die Vor- und Nachteile für jede der derzeit verfügbaren Windows Server Betriebssysteme, sodass Sie ausreichend Informationen haben, um eine für Sie passende Kaufentscheidung zu treffen.

Windows Server 2008

Mit Unterstützung sowohl für die i386 und x64 Architektur war Windows Server 2008 das letzte Microsoft Server Betriebssystem, das auf 32-Bit-Prozessoren arbeiten kann.

Als zweitältestes Microsoft Betriebssystem das noch im Einsatz ist, kann man die Nutzung von Windows Server 2008 nur denjenigen empfehlen, die noch alte Hardware im Einsatz haben.

Vorteile

  • Windows Server 2008 unterstützt weiterhin die 32-Bit-Architektur, so dass es die einzige "up to date" Option für alte i386-Systeme ist.
  • Bietet native Unterstützung für Windows Vista und XP Clients.

Nachteile

  • Mit vier Generationen vor der aktuellen Serverentwicklung, hängt Windows 2008 weit hintendran bei der Unterstützung moderner Technologien.
  • Der Basis (Mainstream) Support von Microsoft ist bereits am 13. Januar 2015 ausgelaufen. Bietet also ähnlich wenig Sicherheit wie Windows Server 2003. Jetzt gibt es keine weiteren Entwicklungen oder Verbesserungen an diesem Produkt. Die einzige Möglichkeit hier ist es eine Maintenance Vereinbarung mit Microsoft abzuschließen, um sich bis zu Ablauf des Extended Supports abzusichern.

Windows Server 2008 R2

Windows Server 2008 R2 markierte das endgültige Ende für die i386-Prozessor-Architektur, indem diese Version nur noch 64-Bit unterstützt. Der Bedarf an mehr Computer-Leistung bedeutete das Ende von i386, denn mit dem 3,2 GB Speicherlimit bei der 32-Bit-Architektur war keine Steigerung mehr möglich und so wurde der Support der Prozessoren endgültig eingestellt.

Und trotz des gleichen Namens unterscheidet sich Windows Server 2008 R2 von seinem Vorgänger erheblich: Tatsächlich ist diese Version das Server-Äquivalent von Windows 7.

Vorteile

Bietet alle Vorteile von Windows Server 2008 und mehr:

  • Ideal für die Verwaltung von Windows 7-Desktop-Umgebungen.
  • Solide, stabile und verlässliche Plattform, dessen Verwendung sich im praktischen Einsatz lohnt
  • Erweiterte Unterstützung (Support) ist bis zum Jahr 2020 gesichert und bietet Server 2008 R2Nutzern weitere 5 Jahre Zeit auf eine neuere Server-Version (und die passende Hardware) zu aktualisieren oder zu migrieren.
  • Letzte Windows Server Version, die Itanium-Prozessoren unterstützt.

Nachteile

  • Ältere 32-Bit-Programme könnten geringfügig langsamer als der Windows Server 2008 laufen.
  • Drei Generationen hinter der aktuellen technologischen Entwicklung und mangelnde Unterstützung neuerer Technologien wie Windows 8.1 oder das kommende Windows 10.
  • Der Basis (Mainstream) Support hat bereits am 15. Januar 2015 geendet. Es wird keine weitere Entwicklung und Verbesserungen des Produkts geben.
  • Der erweiterte (extended) Support ist ein Microsoft Bezahl-Service und ist mit einem Maintenance-Programm verbunden.

Windows Server 2012

Aufbauend auf der soliden Code-Basis von Server 2008 R2, wurden dem Server 2012 eine Reihe von neuen Sicherheitsfunktionen hinzugefügt, die extra entwickelt wurden um Unternehmen zu helfen, die Herausforderungen des modernen Computing wie Bring Your Own Device (BYOD) und Virtual Computing zu bewältigen. Von besonderem Interesse war dabei die Einführung eines automatisierten Daten-Deduplizierungs-Systems, das System-Administratoren bei der Verwaltung ihrer immer stärker anwachsenden Informationsspeicher durch die Identifizierung und Entfernung von doppelten Dateien und Daten helfen soll.

Vorteile

  • Ein weiterhin vollständig Microsoft-Support unterstütztes Produkt. Bis zum September 2018 wird Windows Server 2012 aktiv erweitert und verbessert. Der erweiterte (extended) Support endet erst im Jahre 2023.
  • Bietet die beste Mischung aus Funktionalität und Sicherheit für eine Windows 7 Desktop Umgebung.
  • Eine neue Version vonHyper-Vbietetdeutliche Verbesserungenfür das virtuelle Server-Computing.

Nachteile

  • Fast schon überflüssig, wird Windows Server 2013 nächstes Jahr von Windows Server 2016 ersetzt werden.
  • Unterstützt keine Itanium-Prozessoren.
  • Keine direkte Upgrade-Möglichkeit von Windows Server 2003 und Windows Server 2003 R2.

Windows Server 2012 R2

Entwickelt, um die Verwaltung des aktuellen Desktop-Betriebssystem Windows 8 zu unterstützen. Viele Funktionen von Windows Server 2012, die extra für die neue Server-Version entwickelt wurden, sind für das Release 2 nochmals verbessert worden. Windows Server 2012 R2 ist somit das aktuellste verfügbare Server-OS von Microsoft auf dem Markt.

Vorteile

Bietet alle Vorteile von Windows Server 2012 und darüber hinaus…

  • Die beste Wahl für die Verwaltung einer Windows 8 und 1-Desktop-Umgebung.
  • Vollständige Unterstützung (Support) durch Microsoft bis zum September 2018. In diesem Zeitraum wird das Produkt ständig weiterentwickelt und verbessert. Der Extended Support endet im Oktober 2023.
  • Ist das technologisch fortschrittlichste Server-OS von Microsoft.

Nachteile

  • Wird irgendwann nächstes Jahr durch Windows Server 2016 ersetzt werden.

Und in der Zukunft…?

Wie oben erwähnt, ist Windows Server 2016 weniger als ein Jahr entfernt und bietet weitere grundlegende Verbesserungen einschließlich nativer Unterstützung für das neue Desktop-Betriebssystem Windows 10. Weitere Verbesserungen die bereits Entwicklern und Early Adoptern gezeigt wurden, umfassen unter anderem die Speicherreplikation für eine bessere Verwaltung und den Schutz von Daten, eine „weiche“ Neustart-Funktion, die komplette Neustarts durch die Rücksetzung von Software vermeidet sowie ein neue IIS 10 Server-Komponente.

Letztlich zahlt es sich aus, die neuste Version des Betriebssystems einzusetzen, weil sie die beste Mischung aus Langlebigkeit, Funktionalität und Return-on-Investment (ROI) bietet. Trotzdem gibt es gelegentlich Gründe für den Einsatz einer älteren Version von Windows Servern, zum Beispiel bei vorhandener beschränkter Hardware wie oben ausgeführt. Und beim Kauf eines komplett neuen Servers ist Windows Server 2012 R2 sowieso die einzige von Microsoft zugelassene OS-Version.

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