USB-Sticks sind deutlich kleiner geworden, können mehr Daten enthalten und sind mit USB 3.0 schneller als je zuvor. Doch aufgrund seiner Größe hat der UBS-Stick eine Schattenseite: Sie können leicht verloren gehen!
Meine Lebensgefährtin hat kürzlich eine Geschäftsreise in die schöne Stadt Freiburg gemacht, die für ihre berühmten Kirchen und den nahegelegenen Schwarzwald bekannt ist. Während sie auf dem Marktplatz einen Kaffee trank, fand sie einen USB-Stick auf dem Bürgersteig. Sie gab ihn mir, um den Inhalt und den Besitzer des Sticks festzustellen.
Beim Sichten des Inhalts auf einem besonders gesicherten Computer war ich dann wirklich schockiert. Der Stick war randvoll mit sensiblem und persönlichen Material: Scans von zwei verschiedenen Personalausweisen eines Mannes und einer Frau, ein Wohnungsbaukreditantrag, Kontoauszüge der beiden Personen, Gehaltsabrechnungen, ein normaler Kreditantrag, eine Berechnung der erwarteten Rentenzahlungen und Steuerbescheide der letzten drei Jahre. Zusätzlich gab es viele detaillierte Dokumente von zwei verschiedenen Häusern im Raum Freiburg über die anstehenden Bau- und Renovierungskosten. Und das war noch nicht alles: Der Stick enthielt auch einen Ordner mit mehr als einem Dutzend Softwareprodukte, die passenderweise auch gleich mit den notwendigen Seriennummern und Schlüsseln versehen waren.
Offensichtlich wollte der Besitzer des Speicher-Sticks - wahrscheinlich ein Handelsvertreter der Immobilienfirma - alle notwendigen Informationen immer bei sich haben, um sie bei Bedarf verfügbar zu haben oder an dem Projekt weiter zu arbeiten.
Wie Sie sich jedoch vorstellen können, ist es für Kriminelle, die diese Informationen in die Hand bekommen könnten, ein Leichtes, die Identität des Besitzers ausfindig zu machen, Eigentum zu veruntreuen oder die persönlichen Daten im Darknet zu verkaufen. Die Verwendung von Informationen wie Kontodaten oder Kreditkartennummern durch Kriminelle kann so zu massiven Geldverlusten und in der Folge zu einer schlechteren Kreditklassifizierung führen - die in einigen Fällen Jahre andauern kann.
Die Speicherung persönlicher Daten auf einem ungesicherten USB-Stick ist daher ein riskantes Spiel und sollte unbedingt vermieden werden!
Wenn Sie mit einem USB-Stick reisen, sollten Sie diesen auch verschlüsseln. Dazu gibt es viele Lösungen auf dem Markt - die sogar kostenlos angeboten werden. Oft wird beim Kauf eines brandneuen Sticks bereits eine Verschlüsselungslösung vom Hersteller mitgeliefert.
Falls Ihr USB-Gerät nicht über ein Verschlüsselungstool verfügt, stehen mehrere Produkte zur Verfügung. Darunter sind:
Diese zwei kostenlosen Tools sind nur eine Auswahl der vielen verfügbaren Produkte, aber sie sind die wichtigsten und dazu in der Lage den Job zu machen, ohne dass Sie viel Geld ausgeben müssen. Allerdings gibt es etliche Experten, die eine Verschlüsselung durch Software als zu unsicher erachten. Sollten auch Sie kein Vertrauen in diese Art der Verschlüsselung haben, können Sie sich für einen USB-Sticks mit Hardware-Verschlüsselung entscheiden. Bei diesen ist eine kleine Tastatur eingebaut, über die Sie den Stick entsperren können.
Aber denken Sie daran: Wenn Sie Ihre Entschlüsselung oder Ihren Hardware-Schlüssel verloren haben, können Sie (oder auch Datenwiederherstellungsexperten) die auf dem Medium gespeicherten Dateien nicht wiederherstellen. Also stellen Sie sicher, dass Sie ...
P.S. : Nachdem ich die Adresse eines der Personen auf einem der Personalausweise gefunden habe, habe ich den USB-Stick an diesen ursprünglichen Besitzer zurückgesendet und ihm die gleichen Ratschläge gegeben, wie ich es gerade hier getan habe...