5 Möglichkeiten, wenn Sie noch mit Windows Server 2003 arbeiten

Dienstag, 14. Juli 2015 von Michael Nuncic

Es ist schwer nicht mitzubekommen, dass ab 14. Juli diesen Jahres das Ende für Microsofts sehr beliebtes Windows 2003 Server Betriebssystem eingeläutet wurde. Nach diesem Zeitpunkt bietet Microsoft keinen kostenlosen Support, keine Wartung oder Sicherheits-Patches mehr für Computer, die auf Basis von Windows Server 2003 laufen. Unternehmen sind seit diesem Zeitpunkt vor Software-Fehlern oder Sicherheitslücken nicht mehr geschützt.

Realistisch gesehen läuft Ihnen, wenn Sie sich bis jetzt noch nicht um die Planung eines Wechsels zu und der Migration der Daten zu einem neuen OS gekümmert haben, so langsam die Zeit davon. Denn mit jedem Tag der vergeht, wächst auch das Risiko eines Server-Ausfalls.

Was sind dann Ihre jetzigen Möglichkeiten?

1. Bleiben Sie ruhig!

Das Ende der Unterstützung für Windows Server 2003 bedeutet nicht, dass die Server mit dieser OS-Variante einfach am 15. Juli explodieren oder aufhören zu arbeiten. Das hätten Sie wahrscheinlich auch schon längst gemerkt! Alles sollte weiterlaufen wie normal, sodass Sie Zeit haben Ihre Migrationspläne und die Übertragung von Daten, Diensten und Funktionen auf einen neuen Rechner vorzubereiten und durchzuführen.

Sie sollten sich auch überlegen die Zeit zu nutzen, um einen Migrationsspezialisten zu Rate zu ziehen, um den Übergang von Windows 2003 auf eine neuere Version so reibungslos wie möglich zu gestalten.

2. Graben Sie tief in Ihrer Tasche

Trotz des Endes der offiziellen Unterstützung am 14. Juli wird Microsoft tatsächlich weiterhin Hotfixes und Wartung für Server 2003 auf unbestimmte Zeit unter bestimmten Bedingungen zur Verfügung stellen:

  • IhrUnternehmen schließt einen speziellen Support-Vertragfür jeden Windows 2003-Server ab.
  • Sie sind damit einverstanden, dass für jede Support-Anfrage bei Microsoftmöglicherweise Gebühren anfallen.
  • Sie sind in der Lage exorbitante Summen für diesen speziellen Support zu bezahlen – die US Marine z.B. zahlt $ 9.000.000 dafür, dass ihre Windows XP-Geräte weiterhin von Microsoft unterstützt werden.

Wenn Sie absolut und wirklich nicht ohne Windows Server 2003 leben können, gibt es also immer noch einen Weg, diesen von Microsoft zu kaufen.

3. Denken Sie über Dritt-Anbieter Support und Wartung nach

Die meisten mit Microsoft verbundenen Partner und Wartungsanbieter sind nicht bereit einen längeren Support anzubieten, als für die Migration auf eine moderne Windows Server 2012 notwendig ist. Aber diese Notlösungs-Unterstützung kann von unschätzbarem Wert sein, wenn Sie dabei sind Ihre Upgrade-Pläne festzulegen und durchzuführen.

Vielleicht finden Sie auch einen Nicht-Microsoft-verbundenen-Support-Anbieter, der bereit ist, Ihnen Wartungsdienstleistungen auf unbestimmte Zeit zur Verfügung zu stellen und im Allgemeinen zu weit günstigeren Kosten als von Microsoft-Autorisierten-Partnern. Es gibt jedoch eine Einschränkung – Dritt-Anbieter für den Support sind nicht in der Lage Hotfixes oder Patches für Bugs und Sicherheitslücken im Windows-Server-Betriebssystem zu entwickeln, weil sie keinen Zugriff auf den Quellcode haben. Aber dann ist die Wahl eines Anbieters ohne direkten Microsoft-Zugang ein Glückspiel, das gut, aber auch schlecht ausgehen kann.

4. Halten Sie Ihre Datenschutz-Werkzeuge aktuell

Egal, ob Sie Ihr Upgrade auf eine neue Version und die notwendige Datenmigration jetzt sofort machen oder einen sorgfältigen Roll-out für die nächsten Wochen und Monate planen, der Schutz Ihrer Daten ist von größter Bedeutung. Stellen Sie sicher, dass die bestehenden Daten-Backup-Routinen beibehalten werden und denken Sie über die Möglichkeit nach, jeden Tag einen Test-Restore einiger Daten Ihres Backups durchzuführen, um richtig zu überprüfen, ob Sie in der Lage sind den Server im Falle eines schweren Ausfalls auch wirklich kurzfristig wieder zum Laufen zu bringen.

Sie sollten auch überprüfen, dass Sie die richtigen Daten-Wiederherstellungs-Werkzeuge zur Hand haben für den Fall, dass das Schlimmste eintritt. Oder an dem Tag, an dem der Server ausfällt auch noch die Backup-Bänder oder -Medien sich als korrupt herausstellen.

5. Gehen Sie nicht davon aus, dass alles in Ordnung ist

Möglicherweise können Sie Ihre Windows Server 2003 Maschine noch für viele Wochen, Monate oder sogar Jahre nach dem Ende des offiziellen Support-Endes am Laufen halten, aber das bedeutet nicht, dass die Betriebssystem-Upgrades nur als eine Art Goldesel für Microsoft dienen. Die Realität ist, dass die ständigen technologischen Fortschritte auch bedeuten, dass es für die Software-Anbieter einfach nicht kosteneffizient ist, eine unbefristete Unterstützung für jede Version ihrer Produkte den Kunden anzubieten. Die Kunden profitieren deshalb bei jeder Version von den neuen Funktionen und Eigenschaften, die ihnen zu mehr Effizienz, Kostenersparnissen oder Wettbewerbsvorteilen verhelfen.

Außerdem sollte man sich auch ins Bewusstsein bringen, dass das Ende des Supports am 14.Juli auch das Ende der aktiven Suche und das Patchen von Sicherheitslücken für das OS durch Microsoft bedeutet. So besteht ein signifikantes Risiko, dass Ihr Unternehmen von Diebstahl und Verlust von Daten oder Beschädigung ihres Servers betroffen ist, wenn Sie einem Angriff von Hackern ausgesetzt sind – dann können Sie nicht mal erkennen, dass es ein Problem gibt und wenn ja, dann ist es meist schon viel zu spät.

Fazit: Auch mit den möglichen Gefahren, die ein Weiterbetrieb von Windows Server 2003 mit sich bringt, hat Ihre Firma immer noch einige Möglichkeiten beim Umgang mit ihren alten Produktivservern. Aber die Realität ist, früher oder später müssen Sie migrieren oder Ihr System aktualisieren und Sie sollten jetzt entscheiden, ob Sie es in Kürze oder erst später tun!

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